Erinnerung an Rt. Rode Grütt

Laudatio  - Ritter Siam - Ex


Verehrte Burgmaid Maike!
 
Schlaraffen hört, des Reyches Vieledler, - weiland Ritter Rode Grütt der Lekkertähn, Ursippe, Erb-schlaraffe, Erb-Kanzler, Reichsberichterstatter, Schulrat, Kämmerer, Ehrenritter, Weiser Oberschla-raffenrat und bis zuletzt unser wohltuend/ schmeichelhaft/ seelenmassierender Wiegenfest- und Sendbotenschreiber - ist nicht mehr.- Er befindet sich in Ahall.


Er wurde am 4. Im Christmond a. Uhui 127 Schlaraffe. Auch wenn die heutige Ehrung an äußerlichen Dingen eher Zurückhaltung übt, ist es doch die innere Wertgestaltung, welche große Formen annahm.

35 Jahrungen Schlaraffe zu sein, dieser Zeitlauf ist in unserer heutigen Sicht eine großartige Leistung. Angesichts seiner vielen Ämbter und seine schon so lange omnipotente Mit - Verantwortung zum Wohle des Reyches hat so manches Profane in den Hintergrund treten lassen. Dies wohl nicht immer unter tosendem Beifall seiner Burgfrau und Tross.


Wir können nur vermuten, aber es ist vielleicht die Schönheit und Freude an unserer kaleidoskop-artigen Form der Kunst, dem Humor und unserem freundschaftlichem Miteinander, welches der Vieledle geradezu in Vollendung zur Anwendung brachte und damit nicht nur junge Schlaraffen in großer Bewunderung aufschauen ließ.
Die Erhebungen an der Junkertafel - und die damit verbundenen hochnotpeinlichen Prüfungen durch ihn als den Ritter Schulrat waren beste Beweise seiner humoristischen, gefühlvollen und trotz Allem fordernden Art.


Ein kurzer Blick in die Stammrolle lässt sich nicht vermeiden. Schlaraffen hört, dort ist die Rede vom „Nächtlichen Straßen-Walzer-König“ und „Reichsverbindender km-Fresser“. Dies nur ein kleiner Hinweis auf seine Bereitschaft, Ross und sich selbst als Reiter zur Verfügung zu stellen, um in anderen Reichen eine Sippung mehr oder weniger fern der Heimburg zu erleben. Immer war sein Ross bis zum letzten Sattel besetzt, um den Freunden Gelegenheit zu geben, glückhafte Wirklichkeit zu erleben.


Weiland Ritter Rode Grütt belebte unser so geliebtes Treiben, und nichts war ihm mehr fremd als die Mechanisierung unseres Spiels. Seine spontanen in unberechenbaren Momenten eingebrachten Zwischenrufe zeugten von seinem hintergründigen Witz und Humor.


Wer zum erlauchten Hochgenuss seiner Sendboten zum Wiegenfest gehörte, kann bestätigen, dass eine sonstige noch so gut gelungene Laudatio nur schwer an seine immer lebensbejahenden und fast liebevoll abgefassten Verse heranreichte. Ich selbst habe mich als Empfänger oftmals gewundert, dass er wirklich mich meinte!
Seine reichhaltigen Tätigkeiten als Kanzler des Reiches, verdienen Achtung und Ehrung. Schlaraffen hört: Es wäre auch einfacher gegangen. Aber es war ihm nicht genug - gerade dies zeichnete unseren weiland Ritter Rode Grütt um so mehr aus!


Während einer laufenden Sippung war er bei der spontanen Vergabe von Tituln von unschätzbarem Wert. Ein Zettel mit einem Stichwort war genug, und nach kurzer Zeit reichte er eine fertige Urkunde auf dem „kleinen Dienstweg“ zum Thron. Auch hier war er begeistert, Freunden damit indirekt eine Freude zu machen. Seine Kanzlerschaft füllte er aus mit Herz und Seele. Sein Nachlass spricht Bände! Erst dadurch erfuhren wir, mit welcher Akribie er sich seiner Aufgabe widmete. Ein Buchhalter würde vor Neid erblassen.


Oftmals wird der Spruch, Fels in der Brandung angeführt. Wenn einer dieses Sinnbild verdient, dann war es unser Ritter Rode Grütt, der den Sinn dessen so oft unter Beweis stellte. Wir waren und sind stolz auf ihn, ihn in unseren Reihen gehabt zu haben. 
 
Schlaraffen hört, wir sind ziemlich sicher, dass er, wo er sich jetzt auch befindet - wir nehmen ja an - an der großen Rittertafel in Ahall - Ordnung schaffen wird. Und dort genau so wie zu seinen Lebzeiten großes Lob erhalten wird.
 
Wir gönnen ihm von Herzen die ewige Ruhe. Wir ehren Ihn als einen der ganz großen Schlaraffen der Flensburgia und werden ihn nie vergessen.


LULU

Laudatio Rt. Pedro Nero


Schlaraffen hört,

mit unserem Ritter Rode Grütt verbinde ich unter anderem folgende Begebenheit:

Nach meinem zweiten Eynritt als Pilger fragte ich ihn, ob er das gleichnamige Gedicht von Hermann Claudius kenne. Ja, lautete die Antwort, und dann sagte er das Gedicht einfach auf.

Meine Frage war sehr naiv, denn ich wusste noch nicht, dass er ein noch universal ausgebildeter und vor allem auch interessierter Lehrer war. Zwischen Natur- und Geisteswissenschaften „switschte“ er nur so hin und her. Und sein Schatz an Gedichten, bzw. Literatur schien unerschöpflich zu sein.

Im Gedenken an Ritter Rode Grütt möchte ich nun das Gesicht von Hermann Claudius vortragen: 


Die Schlaraffia Flensburgia bedankt sich bei Frau Marion Körner, die die Abdruckrechte für das Werk von

Hermann Claudius verwaltet, für die Erlaubnis, den Text hier verwenden zu dürfen.



Rode Grütt
Rode Grütt! Rode Grütt!
Kiek mal, wat lütt Hein hüüt itt.
All ́ns rundüm hett he vergeten.
Rode Grütt, dat is en Eten!
Rode Grütt!
In de School de letzte Stünn 
kunn he sick op nix besinn ́n,
un in ́t Bookstabeern un Lesen
is he lang so dumm nich wesen.
Man he keem bi dat un düt
jümmer mang de Rode Grütt.
Rode Grütt!
„Na, lütt Heini, noch en beten?“
Mudder het hüüt veel to möten.
Hans un Hein un Stien un Greet
eet, as güng dat üm de Wett,
Rode Grütt!
Leddig is de grote Grapen.
Greten ielt, em uttoschrapen.
Heini man, de lütte Deef,
höllt mit beide Hann ́n den Sleef.
Wat dor all ́ns noch binnen sitt!
Rode Grütt!

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